Die US-amerikanische schwarze Juristin Kimberlé Crenshaw prägte in den 1990ern das Bild der Straßenkreuzung – intersection –, um vielfältige Lebensrealitäten zu beschreiben. Intersektionalität beschreibt somit das Zusammenwirken verschiedener Diskriminierungsverhältnisse wie Rassismus und Behindertenfeindlichkeit. Aufgrund mancher Merkmale werden Menschen bevorzugt, wegen anderer benachteiligt, bekommen Zuschreibungen übergestülpt oder müssen darum kämpfen, mit ihren Anliegen und Lebensrealitäten wahrgenommen zu werden. So lernen Kinder soziale Kategorien und deren positive oder negative Bewertungen bereits oft sehr früh kennen: Angeblich rennen Jungs schneller als Mädchen; englisch zu sprechen ist irgendwie besser als türkisch; und das Kind im Rolli kann doch nicht zum Geburtstag kommen, oder? Das sind natürlich alles Zuschreibungen und stigmatisierende Vorannahmen. Dennoch sind diese Vorstellungen wirkmächtig und prägen Selbstbild, Beziehungen und Entfaltungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen. Was bedeutet das nun für die pädagogische Arbeit? In diesem Seminar liegt der Fokus auf Grundbegriffen aus Forschung und Aktivismus, auf ‚Ausschau-halten‘ nach Diskriminierung im eigenen Alltag und dem Sammeln von Strategien und Methoden, um (mehr) Raum für vielfältige Lebensrealitäten zu schaffen. In der Fortbildung geht es um Austausch darüber, wie eine intersektionale diskriminierungskritische pädagogische Praxis ausgestaltet werden kann.
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des SFBB.