Verschwörungserzählungen greifen auf tradierte Erzählmuster zurück und passen sich aktuellen Situationen immer aufs Neue an. Sie beeinflussen sowohl unseren Umgang mit der Geschichte als auch unseren Blick auf die Herausforderungen der Gegenwart. Besonders in gesellschaftlichen Krisenzeiten erleben Verschwörungsnarrative einen Aufschwung, da sie einfache Erklärungen bieten und klare Schuldige benennen – oft mit drastischen Konsequenzen, die zu radikalen Handlungen führen können. Wie also lassen sich Verschwörungsnarrative erkennen und durchschauen? Hilfreicher als der Versuch, einzelne Erzählungen zu entkräften, ist es, ihre gemeinsamen Strukturen aufzudecken. Antisemitische Mythen und tief verwurzelte Vorurteilsstrukturen sind hierbei oft zentrale und verbindende Elemente. Das Entschwörungsquartett, bestehend aus acht Kartensets und einem detaillierten Workshop-Konzept, bietet praxisnahe Anregungen für die pädagogische Auseinandersetzung mit Antisemitismus und Verschwörungsideologien. Es umfasst sowohl aktuelle als auch historische Verschwörungsnarrative, die durch gemeinsame Motive und Strukturen verbunden sind und im Laufe der Geschichte immer wieder ähnliche Muster aufweisen. Dadurch sensibilisiert es die Teilnehmenden für Verschwörungsmotive im Alltag und schärft ihren kritischen Blick auf solche Erzählungen.
Das Entschwörungsquartett kann kostenlos auf der Webseite der Amadeu Antonio Stiftung bestellt werden.