Für die aktuelle Studie des Berlin Instituts für Bevölkerung und Entwicklung, erstmals ausgerichtet auf Kinder und Jugendliche in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) sowie der Wüstenrot Stiftung, wurden Indikatoren definiert und Daten ausgewertet: etwa zur Kinderarmut, zur Schulabbrecherquote sowie zu Querschnittsindikatoren wie der Lebenserwartung. Auch die Erreichbarkeit von Bushaltestellen, Grundschulen oder Kinderarztpraxen floss in die Analyse ein. Doch Teilhabe lässt sich nicht allein an Zahlen messen. Entscheidend ist auch, wie Kinder und Jugendliche ihre Lebenssituation selbst bewerten: Was schätzen sie an ihrem Umfeld? Was fehlt ihnen? Wofür engagieren sie sich? Um diesen subjektiven Erfahrungen nachzugehen, hat das Berlin Institut mit fachlicher Beratung der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung acht Kreise und kreisfreie Städte besucht. Vor Ort sprach das Forschungsteam mit Kindern und Jugendlichen, erkundete gemeinsam mit ihnen ihr Umfeld und befragte auch Sozialarbeiter:innen, Lehrer:innen sowie Mitarbeitende der Jugendämter und Kommunalpolitik.
Junge Menschen wollen sich beteiligen, und sie haben Ideen, wie sie ihre Umgebung besser gestalten können. Sie haben jedoch häufig das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden. Es fehlt oft an echten Beteiligungsformaten, die ihnen Mitsprache und Mitbestimmung auf Augenhöhe ermöglichen. Kurz zusammengefasst sind es drei Punkte, auf die die Befragten an ihren sehr unterschiedlichen Lebensorten alle gleichermaßen Wert legen. Sie wünschen sich:
- Vielfältige Freizeitmöglichkeiten, die ihnen Raum für Gestaltung geben (klassische Angebote aber auch Orte, an denen sie unter sich sein können)
- Selbstbestimmung (d.h. dass sie unabhängig von der Unterstützung ihrer Eltern agieren können)
- Beteiligungsmöglichkeiten (Mitsprache und Mitbestimmung an Entscheidungen, die sie selbst betreffen).
Weitere Informationen zu den Handlungsempfehlungen und dem Teilhabeatlas finden Sie auf der Webseite der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung.